Keine Organ-Entnahme

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Was spricht gegen die Organ-Entnahme?


In mehreren Ländern ist es bereits üblich und gesetzesmäßig erlaubt, einem Unfallopfer die Organe zu entfernen, sobald der so genannte Hirntod festgestellt wird. Verhindern lassen sich die Eingriffe nur, wenn expliziert widersprochen wird. Dafür ist der Notfallausweis gedacht.

Dass das körperliche und seelische Schmerzempfinden bei dem "Opfer" keinesfalls ausgeschaltet ist, haben viele Nachforschungen bewiesen. Ein Organ ist nur dann nützlich, wenn es funktioniert, also noch lebt. Das ist bei "Hirntoten" nicht anders. Das Herausschneiden eines noch lebenden Organs bedeutet immer unmenschliche, unfassbare Schmerzen, die sich leider nicht mehr durch Schreie bemerkbar machen können. Allerdings können sich durchaus andere körperliche Reaktionen zeigen, wie zum Beispiel ein schmerzverzerrtes Antlitz. In vielen Fällen wurde dann das Gesicht des"Opfers" einfach mit Klebeband verdeckt.

Die andere Seite

Die meisten Fälle einer Organentnahme und der darauf folgenden Implantation sind nicht von gesundheitlichem Erfolg gekrönt.

Wird körperfremdes Gewebe transplantiert, kommt es im Organismus des Empfängers zwangsläufig zu einer immunologischen Abwehrreaktion.

Mediziner unterscheiden dabei zwischen der akuten Abstoßungsreaktion, die in der ersten Zeit nach der Operation auftritt und der chronischen Abstoßungsreaktion. Letztere schreitet über Monate und Jahre langsam fort und zerstört das Transplantat in einem schleichenden Prozess.

Um das zu verhindern und die Funktionsfähigkeit des Fremdorgans zu erhalten, müssen organtransplantierte Patientinnen und Patienten zeitlebens mit Immunsuppressiva behandelt werden. Diese Medikamente dämpfen die körpereigene Abwehr und unterdrücken so die Abstoßungsreaktion.

Unerwünschter Nebeneffekt ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen. In den ersten Wochen nach der Transplantation ist die Infektionsgefahr besonders groß. Denn um eine akute Abstoßungsreaktion zu verhindern, müssen die Ärzte die immunsuppressiven Medikamente in dieser kritischen Frühphase hoch dosieren.

Welche Langzeitfolgen hat eine Organtransplantation?

  • Nach der Frühphase kann die Dosis der Immunsuppressiva zwar reduziert werden.
    Doch die Behandlung bleibt ein Leben lang eine Gratwanderung.

  • Der Arzt muss die Dosis immer wieder individuell an jeden einzelnen Patienten anpassen. Einerseits gilt es, der drohenden Organabstoßung entgegen zu wirken.

  • Anderseits darf das Immunsystem nicht so sehr geschwächt werden, dass der Transplantierte Krankheitserregern mehr oder minder schutzlos ausgeliefert ist.

    Deshalb gilt für die immunsuppressive Therapie stets das Prinzip: So viel wie nötig und so wenig wie möglich.

    Was sind transplantierbare Organe:

    Niere, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm

    Was ist transplantierbares Gewebe:

    Augenhornhaut, Herzklappe, Blutgefäße, Hautgewebe, Knochen, Weichteilgewebe, Inselzellen

    notfallausweis